Erlebnispädagogik in der therapeutischen Arbeit


Die Erlebnispädagogik, die ihren Ursprung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat, wird seit einigen Jahren sinnvollerweise um die Arbeit mit Klient/inn/en aus dem therapeutischen Bereich erweitert. Durch unterschiedliche ressourcenorientierte Methoden wird die Wahrnehmung des eigenen Körpers intensiviert und das Erleben der körperlichen Leistungsfähigkeit meist in der Natur schenkt völlig neue Erfahrungen. Motorische Fähigkeiten, die im Alltag oft verkümmern, werden neu trainiert. Die Teilnehmer/innen erfahren körperliche und durch das Austesten und Erweitern der eigenen Grenzen auch seelische Erfolgserlebnisse. Ein oftmals als neu empfundenes Selbstbewusstsein  entsteht.

 

Pädagogische und therapeutische Wirkungen der Erlebnispädagogik

  • Steigerung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung
  • Verbesserung der motorischen Fähigkeiten
  • Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
  • Erleben von Selbstwirksamkeit und Stärkung des Selbstvertrauens
  • Steigerung der Kooperationsfähigkeit sowie der Eigen- und Gruppenverantwortung
  • Entwicklung und Stabilisierung der Eigeninitiative
  • Erlernen von Achtsamkeit
  • Steigerung von Sozialkompetenz und Selbstbewusstsein
  • Ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung mit Körper, Geist und Seele

 

Beispiele für erlebnispädagogische Maßnahmen in der Therapie

 

Bogenschießen:

Das Bogenschießen lehrt wie kaum eine andere Methode in der Erlebnispädagogik die Achtsamkeit: Von der Körperwahrnehmung (Stand, Atmung und Haltung) über die Konzentration bis zur ruhigen intuitiven Zielorientierung (Fokussierung) leistet sie einen wertvollen Beitrag in der therapeutischen Arbeit, um das innere Gleichgewicht zu stabilisieren.

 

Baumklettern:

Das Baumklettern ergänzt seit einigen Jahren als wichtiges Element die Erlebnispädagogik: Hier steht die Verbindung mit der Natur im Vordergrund, das oftmals beglückende Erlebnis der Ruhe und Kraft eines Baums. Hinzu kommen Konzentration, die herausfordernde Körpererfahrung beim Klettern und das Wahrnehmen und Austesten der eigenen Geschicklichkeit. Der Mut, die eigenen Grenzen zu erfahren und eventuell sogar zu erweitern wirkt sich positiv auf das Selbstbewusstsein aus.

 

Stockfechten / Selbstverteidigung:

Das Stockfechten ist eine intensive interaktive Methode. Geschult werden die Konzentration, Selbstwahrnehmung und Körperkoordination. Aber auch die Kommunikation und Interaktion mit dem Partner fördern die Kooperationsfähigkeit. 

 

Die Beispiele werden je nach Gruppe und entsprechend der pädagogisch-therapeutischen Zielsetzung variiert und ergänzt. Die Dauer ist variabel.

 

Zielgruppen / Einsatzfelder

Die Methoden der Erlebnispädagogik lassen sich hervorragend zur Unterstützung der therapeutischen Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen einsetzen. Folgende Schwerpunktthemen bieten sich an:

  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsdefizite
  • Lernschwierigkeiten und Lerndefizite
  • Hyperaktivität und Verhaltensauffälligkeiten
  • Schüchternheit und Förderung sozialer Kompetenz
  • Psychosomatische Erkrankungen

 

Ort:

Ein großer Vorteil der erlebnispädagogischen Arbeit ist räumliche Flexibilität. Die Maßnahmen sind ortsungebunden, drinnen sowie draußen, für Einzelne oder Gruppen individuell planbar und können für jedes therapeutische Setting speziell auf die Ziele ausgerichtet werden.

 

Für Gruppen bis rd. 12 Personen steht EOS Berlin ein eigenes Seminarhaus im Biosphärenreservat Schorfheide/Chorin mit großem Freigelände zur Verfügung: www.dielebenswiese.de

Hier können insbesondere erlebnispädagogische Intensivseminare mit Übernachtung und Vollverpflegung durchgeführt werden.